Wo fange ich an? 

An dem Tag als mir bewusst wurde, dass ich seit über 5 Jahren keinen „richtigen“ Urlaub mehr gemacht hatte. 

In den letzten Jahren stand immer mein Business an erster Stelle und somit besuchte ich im Urlaub lieber Seminare anstatt in die Natur zu reisen, mal gar nichts zu machen oder neue Gegenden zu erkunden. Als mir bewusst wurde, dass es so lange her ist wurde die Vorfreude noch größer und gleichzeitig wusste ich, dass wir in eine Woche zu viel gesteckt hatten, bzw. ich. 


Je näher der Anreisetag rückte, desto mehr wollte ich in dieser einen Woche noch erleben. Wenn ich schon ein mal in Südtirol und Österreich bin, dann kann ich ja noch Freunde besuchen, wir könnten noch das machen etc. Aber wie immer im Leben kommt alles anders als geplant, was auch gut war. 

Die ersten beiden Tage verbrachten wir in Südtirol in den Bergen mit einer kompletten Wanderausstattung/  und ganz viel Ruhe. 

Ich lernte sehr schnell die Ruhe als auch das wundervolle Panorama zu lieben. Der erste Wandertag verlief anders als gedacht, wir hatten eine entspannte 2-3 Stunden Route geplant und wir entschieden uns im Laufe der Route noch einen See in den Bergen zu besuchen, als auch eine Spitze zu erklimmen, die so nicht auf unserer Route geplant war. 

Wir liefen bereits 1 1/2 Stunden und ich war noch sehr fit, weshalb ich einwilligte, dass wir noch den See und danach den Gipfel besteigen könnten. Der Weg führte mich immer wieder an meine Grenzen, mein Kopf erzählte mir, dass er nicht mehr kann, mein Körper war irgendwie nicht so fit wie gedacht und immer wieder kam mir das Bild, der Weg ist das Ziel. 

Während der kompletten Wanderroute stellte ich immer wieder fest, dass es wie im Leben verläuft, es geht mal hoch, mal runter, mal ist der Weg steinig, dann wieder sehr leicht und es zählt nur, wie ich damit umgehe.


Nach 6 1/2 Stunden kamen wir endlich an der Hütte an und hatten dort nicht nur leckeres Essen in Sicht, sondern auch einen Schlafplatz. Ich genoß jede Minute in dieser einzigartigen Ruhe, die ich zuvor noch nie so erlebt habe. So weit oben auf den Bergen, kein Verkehr, Lärm, sehr sehr wenige Menschen um mich herum und ich lasse mich in diesen Moment fallen. 


Wenn ich jetzt gerade, ein paar Wochen nach dem Urlaub daran denke, berührt es mich sehr, dass ich diese Stille und den Ort so erleben durfte. Es hat mir noch ein mal mehr gezeigt, was ich brauche, was mir wichtig ist und wie wunderschön das Hier und Jetzt ist.